Heute gab es in Köln nur einen wichtigen Moment: 11 Uhr 11. Da sah es noch fast freundlich aus. Wenn ich nach dem abendlichen Martinshornkonzert gehe, scheint das nicht besonders viele Jecken vom Feiern abzuhalten.
Eine Wolke als Kostüm scheint es in erster Linie für Kinder zu geben.
Heute hatte ich mit einem kleinen Trainlag zu tun – Tagesausflüge wie der gestrige knabbern immer etwas an meiner Substanz. Dafür hatte ich aber wieder einen schönen Ausblick, und am Himmel sah es ein bißchen wie in meinem Hirn aus: Kraut und Rüben. Oder Cirrus und Nimbus.
Beim heutigen Tagesausflug (natürlich nicht mit dem Flieger, sondern mit der Bahn) habe ich auch mal ein bißchen in den Himmel über Berlin geschaut. Obwohl noch Februar, war es heute eher aprilig.
… schon kam wieder ein Regenfeld durch.
Ein Couplet zum Thema gibt es auch: Janz Berlin is eene Wolke. Leider habe ich keine Version mit Claire Waldoff gefunden, aber die hier ist auch janz knorke.
Heute vormittag gab es noch schöne Wolkenziehereien, bevor dann die Regenwolken auftauchten. Passend, denn heute erschien bei Suhrkamp ein neuer Gedichtband von Marion Poschmann mit dem Wolken-Titel Nimbus.
Der Pressetext verrät unter anderem:
Nimbus, die dunkle Wolke, ist eine Erscheinung aus Schwung, Pracht, Weite, und doch gehört sie dem Formlosen, Ungreifbaren. Sie entfaltet Wirkung, sie bestimmt die Atmosphäre, zugleich entzieht sie sich, bleibt unbeherrschbar. Mit festem Griff und Subtilität, Witz und Zärtlichkeit unternimmt Marion Poschmann in ihren neuen Gedichten den Versuch, Nähe und Ferne zusammenzudenken und die maßlosen Kräfte der äußeren Gegenwart in einen Raum der Innigkeit zu verwandeln. (…)
Nun ja, eine Wolkenform als Buchtitel ist auf jeden Fall schon erfreulich. Eine etwas lieblos aufbereitete Leseprobe (PDF) gibt es auch.
In den letzten Tagen sind mir ein paar Mal diese Wolkenstreifen aufgefallen. Als stünde irgendwo ein Wolkenrechen, durch den sie hindurch müssen, um auf der anderen Seite nebeneinander weiterzuziehen.
Aber vielleicht gibt es ja auch Wolken-Straßen, auf denen sie mehrspurig entlangreisen – die Ampel ließ sie jedenfalls passieren.
Heute fällt mir besonders stark auf, was bei den Fotos manchmal fehlt: die Bewegung. Es gibt ja oft tolles Wolkenkino, bei dem das Licht eine große Rolle spielt – da kann ich mich an den Farben nicht satt sehen.
… spielen kurz darauf ein paar zupfige Wolken Fangen am hellblauen Himmel.
Bei dem immer noch etwas stürmischen Wetter ist aber der Zug der Wolken das interessante. Was sich eben in Fotos nicht wirklich zeigt, auch Bilderstrecken vermitteln das nicht wirklich. Aber ich habe es ja gesehen.
Und nachmittags kam dann noch mal eine schöne dicke Haufenwolke vorbei, die auch ohne Bewegung fotogen ist.